Umweltschutz


Umweltschutz

Spätestens seit den 1980er-Jahren hat der Umweltschutz in der öffentlichen Wahrnehmung stark an Bedeutung gewonnen. Bei der Feuerwehr Frankfurt am Main gibt es hingegen schon seit 1962 Fahrzeuge mit speziellen Geräten zur Mess- und Analysetechnik. Seitdem haben sich aber nicht nur die Produktionsweisen stark verändert, sondern auch die Transporte von gefährlichen Gütern vervielfacht. Frankfurt besitzt mehrere Industriegebiete mit chemischer Industrie und Verkehrsknotenpunkte für den Transport von Gefahrstoffen.

 

Die Stadt Frankfurt am Main ist seit über 150 Jahren ein wesentlicher Standort der chemischen Industrie in Deutschland. Außerdem ist die Stadt von jeher ein Verkehrsknotenpunkt für Gefahrguttransporte auf Straßen, Schienen, zu Wasser und in den letzten Jahrzehnten zunehmend auch für Luftfracht. Trotz größtmöglicher Sicherheitseinrichtungen kann es jederzeit zu Unfällen kommen.

Um Umweltgefahren sicher zu erkennen sowie umfangreiche Mess- und Analysetechnik zu bedienen, hält die Feuerwehr Frankfurt am Main einen Sonderdienst „Umwelt und Sicherheit“ mit speziell ausgebildetem Personal vor. Darüber hinaus sind diese Experten und Expertinnen zuständig für die Abwehr von Umweltgefahren sowie für die Atem- und Körperschutzlogistik an großen Einsatzstellen. Daher verfügen sie über besondere Nachweistechnik, Schutzanzüge und Sondereinsatzmittel, um sich und die eingesetzten Kräfte bestmöglich vor chemischen und biologischen Gefahren sowie Gefahren durch ionisierende Strahlung zu schützen. Dabei reicht das Einsatzspektrum von Geruchsbelästigungen bis hin zu großen Gefahrstoffaustritten und großflächigen Wasserverschmutzungen.

Ein besonderes Augenmerk liegt bei diesem Sonderdienst auf der mobilen Analyse- und Messtechnik, mit der mehrere Tausend Stoffe identifiziert und so die richtigen Maßnahmen zur Schadensbekämpfung eingeleitet werden können. Eine Besonderheit ist dabei der sogenannte Gerätewagen Messtechnik, der unter anderem mit einem mobilen Massenspektrometer, einem Infrarot-, einem Raman-Spektrometer und einem Gerät zur Nuklidbestimmung sowie mit einer Computer-Gefahrstoffdatenbank ausgestattet ist. Verschiedene Arten von Atemschutzgeräten und Körperschutzanzügen sowie Geräte zum Abdichten und Eindämmen von Gefahrstoffleckagen, zum Fördern und Aufnehmen von Gefahrstoffen durch den Gerätewagen Atemschutz/Strahlenschutz und den Abrollbehälter Gefahrstoff runden das umfangreiche Equipment der Einheit ab.

Die Ausbildung im Sonderdienst „Umwelt und Sicherheit“ umfasst neben den Lehrgängen in den Bereichen Brandschutz, technische Hilfeleistung und Rettungsdienst vor allem spezielle Lehrgänge im Bereich Atemschutz, im Strahlenschutz sowie im Umgang mit chemischen und biologischen Stoffen. Regelmäßige Sonderschulungen im Bereich Messtechnik stellen sicher, dass die modernste Analyse- und Messtechnik eingesetzt werden kann. Die umfangreiche Aus- und Fortbildung findet hautsächlich am Standort statt – zum Teil auch auf Landes- und Bundesebene.

Die umfangreiche Mess- und Analysetechnik steht den umliegenden Kommunen auch im Rahmen des Probenahmeprojekts Frankfurt zu Verfügung. Darüber hinaus engagiert sich die Feuerwehr Frankfurt am Main im Messkonzept Südhessen.

Der Sonderdienst Umwelt und Sicherheit begleitet auch den Transport von Patientinnen und Patienten mit „hochpathogenen Infektionskrankheiten“ (HPI). Sollte der diensthabende Arzt oder die diensthabende Ärztin des Kompetenzzentrums einen Transport für notwendig erachten, kommt die Berufsfeuerwehr Frankfurt am Main mit speziellem Equipment zum Einsatz.

Die Zusammenarbeit mit den zuständigen Fachbehörden, wie dem Amt für Gesundheit und dem Umweltamt, ist unerlässlich.