Übungsgebäude


Übungsgebäude

Für das FRTC wurde ein insgesamt 1.000 Quadratmeter großes Übungsgebäude errichtet, in dem Nachbauten verschiedener für Frankfurt am Main typischer Gebäude untergebracht sind.

In diesen Häusern können die unterschiedlichsten Einsatzszenarien nachgestellt werden. Zentraler Punkt ist dabei die Simulation von Bränden in einem der Gebäude durch eine flexible, mit Propangas betriebene Anlage, die durch ihren modularen Aufbau eine Vielzahl von Trainingsmöglichkeiten bietet und damit Gewöhnungseffekten entgegenwirkt. Um möglichst wirklichkeitsnahe Einsatzsituationen zu erreichen, können die einzelnen Gebäude zusätzlich mit künstlichem Nebel verraucht werden. Zudem kann in der gesamten Halle unter Nässe-Bedingungen geübt werden. Dies lässt reale Löschangriffe nahezu aller Größenordnungen zu.

Im Bereich der Übungshalle wurden folgende Übungsgebäude errichtet:

  • ein zweigeschossiges Reihenhaus
  • ein insgesamt dreigeschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit Ladengeschäft im Erdgeschoss und Wohnungen in den beiden Obergeschossen
  • ein insgesamt viergeschossiges Wohnhaus mit begehbarem Flachdach für Abseilübungen, der Nachbildung einer Gaststätte im Erdgeschoss und Wohnungen in den übrigen Geschossen
  • ein insgesamt sechsgeschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit zusätzlichem Kellerraum und der Nachbildung einer Kfz-Werkstatt im Erdgeschoss, einem Übungsaufzugsschacht für Schachtrettungsübungen, einer Brandmelde- und Sprinklerzentrale sowie mehreren, flexibel einsetzbaren gasbetriebenen Brandstellen in verschiedenen Geschossen im Wohnungsbereich
  • ein zweigeschossiges Lagergebäude mit Verladerampe
  • ein Straßenzug mit Straßenbahngleiskörper und Übungs-Oberleitungsanlage entlang der Übungsgebäude
  • eine Übungsfläche, auf der Verkehrs- und Gefahrgutunfälle dargestellt werden können; in diesem Bereich ist auch die Anlage für Einsatzübungen unter Chemikalienschutzanzügen angeordnet
  • eine Trainingsanlage für die Höhenrettung
  • mehrere Übungsdachanlagen, die ebenfalls für verschiedene Einsatzszenarien verwendet werden können

In sämtlichen Gebäuden kann sowohl innerhalb als auch außerhalb der Übungshalle beübbar. Das Übungsgebäude verfügt zudem über vier Zufahrtstore, was die Flexibilität im Übungsaufbau und -ablauf weiter erhöht, weil zusätzliche Szenarien und Einsatzsituationen simuliert werden können. Eine Gleisanlage innerhalb der Halle dient zur Darstellung von Einsätzen im Bereich der technischen Hilfeleistung, z. B. nach Unfällen mit U-Bahnen und Straßenbahnen. Weiterhin können auch Einschränkungen und Behinderungen durch Bahnanlagen und Bahnfahrzeuge bei Einsatzlagen dargestellt werden.

Die Unterbringung der Übungsanlagen in einer Halle ermöglicht den ganzjährigen Betrieb und damit eine hoch effiziente Ausnutzung der Anlage.

In die Übungshalle integriert ist das Brandübungshaus. Hierbei handelt es sich um ein siebengeschossiges Objekt, das in der Optik den Mehrfamilienhäusern in Frankfurter Wohnsiedlungen nachempfunden ist. Im gesamten Brandübungshaus sind Gasversorgungsleitungen verlegt, an denen mobile Brandstellen angeschlossen werden können. Gespeist werden die Brandstellen durch einen im Außenbereich montierten unterirdischen Flüssiggastank.

Im Keller des Gebäudes befindet sich eine fest montierte Brandstelle, mit deren Hilfe realistische Rauchdurchzündungen dargestellt werden können. Gesteuert werden die Brandstellen mittels Fernbedienung durch Ausbildende, die mit den eingesetzten Kräften in die Einsatzstelle vorgehen. Weiterhin können einzelne Übungsräume, Geschosse oder das ganze Gebäude mit ausreichend dimensionierten Nebelmaschinen verraucht werden. Über eine Not-Entrauchung kann das Gebäude innerhalb kürzester Zeit rauchfrei gemacht und von Wärme befreit werden.

Die Entsorgung des eingesetzten Löschwassers erfolgt über ein im Doppelboden integriertes Entwässerungssystem. Als weitere Besonderheit können einzelne Wohnungen oder ganze Geschosse durch flexible Wand- und Türsysteme innerhalb kurzer Zeit umgebaut werden, um so den Übenden immer wieder neue Aufgaben stellen zu können. Von einem 1-Zimmer-Appartement bis zur 3-Zimmer-Maisonettewohnung können verschiedene Varianten dargestellt werden.

Im Erdgeschoss des Hauses ist eine Kfz-Werkstatt mit Grube untergebracht. In das Haus wurde außerdem noch ein Fahrstuhlschacht, allerdings ohne Fahrkabine, eingebaut. Der Fahrstuhlschacht kann in jedem Geschoss über eingelegte Gitterböden betreten und für verschiedenste Rettungsszenarien genutzt werden. Für realistische Übungen zu Gefahrenlagen in größeren Wohngebäuden sind eine außenliegende Löschwassereinspeisung mit Steigleitung sowie Wandhydranten vorhanden.
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